Karolina Kusek (geb. 19 Juli 1940 in Ternopil) – lebt als Lyrikerin und Journalistin in Breslau (Wrocław), schreibt Gedichte, Epigramme, Aphorismen, Sinnsprüche und Liedtexte. Sie absolvierte die Musikschule (Violinklasse) in Breslau, die Fachrichtung Polonistik an der Universität ihrer Heimatstadt und die Warschauer Maria-Grzegorzewska-Akademie für Spezialpädagogik, arbeitete im Breslauer Ossoliński-Buchverlag und anschließend als Journalistin bei den Tageblättern „Słowo Polskie“ und „Słowo Powszechne“.
Ihren literarischen Einstand gab sie 1970 in der Kinderzeitschrift „Miś“ mit dem Gedicht „Husch, Rakete!“. 1982 erschien ihr erster Kindergedichtband „Sonnenblumennoten“. Inzwischen hat sie 28 Gedichtbände geschrieben, überwiegend für und über Kinder, solche wie „Auf der Erde und darüber“, „Feldspaziergang“, „Farben des Sommers“, „Deine Worte“, „Mit der Oma an der Hand“, „Meine Landschaften“, „Mit Sonnenschein gemalt“, „Bilder aus unserer Kindheit“, „Der Sonne entgegen“, „Auf Tintenspur“, „Der Stimme des Herzens folgend“, ,, Mein Blick taucht ein ins Reich des Kindes”, ,,Zwischen Tagesanbruch und Dämmerung“, „Kinder des Mars“ u.a.
Sie schrieb die poetische Fassung von E.T.A. Hoffmanns „Nussknacker“ für eine Balletturaufführung im Breslauer Opernhaus, ebenso das Bühnenstück „Der geheimnisvolle Schatten“.
Karolina Kusek ist eine große Fürsprecherin der Kinderrechte, denn – wie sie sagt, stelle das Kind das höchste Gut und die Hoffnung der Welt dar und allein deshalb schon gebührten ihm Achtung, eine unbeschwerte Kindheit, Liebe und Förderung. In ihrem Schaffen konzentriert sich die Lyrikerin auf das Reich des Kindes, dessen Alltag, Erfahrungen, Gefühle. Dabei ändert sie nicht selten ihre Optik, versetzt sie sich hinein in das Kind und betrachtet die Welt mit dessen Augen. Dieser Blickwinkel ist ja oftmals ein überraschend anderer. In zahlreichen ihrer Gedichte beschwört sie die Zeit des Krieges und hierbei wiederum das unvorstellbare Leid der Kinder.
Das Schaffen von Karolina Kusek ist ein gewisses Erinnerungstestament und eine Botschaft für Nachgeborene. Die Autorin appelliert in literarischer Form auch an die Erwachsene, nicht leitfertig über die Sorgen und Nöte der Kinder in unserem Hier und Heute hinwegzusehen. Nicht zuletzt spricht sie auch die Kinder selbst an und will sie für die Schönheit, den Erhalt und die Zerbrechlichkeit unserer Welt, das Gleichgewicht der Natur und die Weisheit der Naturgesetze, von denen der Mensch ein untrennbares Teilchen ist, sensibilisieren.
Viele ihrer Werke wurden in pädagogischen Zeitschriften, in der Landes- und Regionalpresse sowie in Kindergedichtanthologien und Lehrbüchern für Schulen und Kindergärten veröffentlicht.
Ihre Gedichte wurden in mehrere Fremdsprachen übersetzt, so ins Englische, Chinesische, Tschechische, Esperanto, Französische, Spanische, Deutsche, Russische, Ukrainische, Italienische und andere.
Karolina Kusek wurde u. a. mit dem Preis für ,,Organische Arbeit namens Maria Konopnicka‘‘, dem ,,Literarischen Preis namens Klemens Janicki‘‘, der ,,Phönix Statuette‘‘ (expressionistischer Preis namens Tadeusz Miciński), der silbernen Medaille ,,Labor Omnia Vincit‘‘ – (Arbeit besiegt alles) namens Hipolit Cegielski, sowie dem European Medal of Poetry and Art – ,,Homer‘‘ ausgezeichnet. Sie ist auch mehrfache Preisträgerin der Abstimmung Einflussreiche Frau Niederschlesiens, sowie Finalistin der Wahl der Persönlichkeit des Jahres 2017 und 2019. 2018 erhielt sie den 3. Platz in der Finale der Abstimmung 20 Einflussreichste Frauen Niederschlesiens. Es war eine Abstimmung ausschließlich für Vertreter von Medien (Chefredakteure, Redakteure, Journalisten, Kritiker, Experten, Fotoreporteure).
Seit vielen Jahren werden an den Schulen und Bibliotheken polenweit literarische Wettbewerbe namens Karolina Kusek, sowie von ihrem Schaffen inspirierte Kunstausstellungen und Vorführungen veranstaltet.